9.28.2006

Neroli

In der Zeitung fand ich einen Artikel, der über das Projekt des Duftforschers Dietrich Wabner informierte. Er läßt einmal pro Stunde eine Duftsäule mit rein pflanzlichen, ätherischen Ölen in Klassenzimmer sprühen. Lavendel, Zitrone, Orange, Grapefruit und einer Spur Zedernholz wählten die Schüler gemeinsam mit ihm dafür aus. Die Studie läuft ein Jahr und soll helfen und beweisen, dass Kinder, die beduftet werden, weniger aggressiv und viel aufmerksamer sind.
Neroli ist eine Essenz aus Orangenblüten. Es soll stark antidepressiv und stimulierend wirken. Auf seiner Webseite bestellte ich mir Neroli. Es lag schon am darauffolgenden Tag in meinem Briefkasten. Ein Milliliter ist verdammt wenig, aber ich wollte es erst einmal testen. Es riecht wirklich wunderbar und macht einen klaren Kopf.

Kastanien

Auf meinem gestrigen Spaziergang zum Rick konnte ich viele Kastanien sammeln.
Sie sollen gegen Rückenschmerzen helfen, sagt "man". Meine Mutter trug sie deshalb immer bei sich, und ..... sie halfen.

Sprüche

Ich kann nicht sagen, was ein Freund ist.
Ich weiß nur eins: oben hat man viele,
in der Mitte wenige und unten - keine.
Niki Lauda

Wer den Feind umarmt, macht ihn bewegungsunfähig.
N.N.

Wer seine Träume verwirklichen will, muss aus ihnen erwachen
Andre´ Siegfried

9.22.2006

Mutter und Sohn

Bei Nebel wach geworden und aufgestanden. Um 11.30 Uhr strahlt, als hätte jemand das Licht angeknipst, die Sonne vom Himmel. Was für ein Tag bevor der Winter kommt. In dreizehn Wochen soll Weihnachten gefeiert werden, schrieb Axel Hacke im Zeitmagazin.
Traf vorgestern beim Mittagessen Mutter und Sohn. Beide erwachsen, freundlich und mich sofort in ihre Zweisamkeit miteinbeziehend. Die Mutter war am Abend zuvor auf der Wiesn versumpft. Sie hatte an den letzten Zeitabschnitt des Tages keine Erinnerung mehr. Es fehlte ihr aber kein Geld und sie war wohlbehalten (zu Hause) bei ihrem Sohn angekommen. "Schade, wenn man bedenkt, dass wir uns wahrscheinlich nicht mehr wiedersehen werden," sagte sie. "Ja, schade," antwortete ich und dabei blieb es. Schade!
Zum besseren Verständnis Strategien zur Abkürzung des Besuchs der eigenen Eltern von Modeste lesen.

9.17.2006

Oktoberfestumzug

Schon um zehn Uhr hatte ich sie in der Valentinsstraße abgeholt, um sie zu ihrem kranken Mann in das Bogenhausener Krankenhaus zu fahren. Ich hatte zwar bei unserem Telefongespräch versucht den Abholtermin auf 10.30 Uhr zu schieben, was mir leider nicht gelungen war. Deshalb musste dieser unfreiwillige morgendliche Zeitvorsprung auf jeden Fall genützt werden. Ich weiß jedenfalls nicht, wann ich wieder mal so früh aufstehen werde, muss, möchte oder will? Ganz von alleine fuhr mein Auto schon Richtung Maximilianstraße. Bei der Richtung blieb es eine Weile. In Höhe Prinzregentenstraße tauchten Polizeiwagen mit blinkenden Blaulichtern auf. Barrikaden mit Durchfahrt-Verboten-Schildern versperrten die Straße. Da ich nicht zu den Anliegern gehörte, musste ich in die Prinzregentenstraße abbiegen. Ich steuerte auf den Odeonsplatz zu. Auch der war gesperrt. Na dann eben nicht! Gehe ich also heute einfach mal in das Haus der Kunst. Aber auch das ging nicht. Der Parkplatz war voll, und die restlichen noch freien Plätze waren für die Promis reserviert. Egal; so scharf war ich nun auch wieder nicht auf das Haus der Kunst. Der Parkmann bedankte sich erleichtert. Dann eben nach Schwabing. Die Leopoldstraße war frei, und der freien Parkplätze auffallend viele. Die U-Bahn brachte mich schnell zum Odeonsplatz zurück, und da standen sie alle und guckten den Umzug an.

Im Hofgarten saßen sie und erholten sich von den Strapazen des Umzuges; die Menschen und die Tiere.

Endlich erreichte ich die Maximilianstraße. Hier gab es eine große Lücke zwischen den Schaulustigen. Ohne Fremdberührung konnte ich den Umzug sehen.

Den letzten Teil hörte ich mir dann im Roma an und sah durch die Fensterscheiben die schwingenden Fahnen, vorbeifahrende Kirchen und winkende, Sekt und Bier trinkende Menschen.


9.15.2006

Frank McCourt

Heute Morgen lernte ich durch die Süddeutsche Zeitung den irisch-amerikanischen Schriftsteller Frank McCourt kennen, bzw. las das Interview, das Jochen Temsch mit ihm führte. Er - Frank McCourt - stellt heute Abend um 20.00 Uhr (ausverkauft) im Literaturhaus am Salvatorplatz 1 sein neuestes Buch "Teacher Man" vor. In der deutschen Übersetzung heißt es "Tag und Nacht und auch im Sommer"und ist bei Luchterhand erschienen.
Was mich auf die Bücher, "Die Asche meiner Mutter","Ein rundherum tolles Land" neugierig macht ist seine, in diesem Interview geäußerte, kritische Einstellung zur Kirche und zum Papst. Er würde diesen fragen, wenn er dazu Gelegenheit bekäme: "Warum finden sie keinen Anschluss an die moderne Welt? Die Themen im einzelnen wären: Geburtenkontrolle, Kondome, solche Sachen. Es ist doch verrückt - diese alten Männer in Rom halten nicht Schritt mit dem Rest der Welt." ....................
"........... Das sind arrogante Leute im Vatikan. Man muss ja nur mal sehen, wie sie 2002 auf die Pädophilie-Vorwürfe gegen Priester in Boston reagierten. Der Papst machte nichts. Der zuständige Kardinal Law bekam einen guten Job in Rom, er lebt im Luxus............ " ...............
"Wenn du deine Angst vor der Hölle los wirst, bist du frei. Die Hölle ist ihre Waffe." ...........
Auf die Vermutung von Herrn Temsch, es gäbe also keine Hölle antwortete er: "Doch, aber wir haben sie hier, auf der Erde."

Weitere Infos hier.
Das Interview ist leider nur für eingeloggte Abonnenten zu lesen.

9.11.2006

9/11 - P.B.

Heute guckte ich Papst Benedikt in Altötting, P.B. in Marktl und P.B. in Regensburg. Der Schulbeginn in Bayern ist um einen Tag verschoben worden, wegen des Besuches von P.B.
Wie ich den Laden kenne, wird dieser eine Tag sicher nachgeholt werden müssen.
Vor fünf Jahren kam ich am 11. September von meinem ersten Schultag mittags zufrieden nach Hause. Ich hatte an diesem Dienstag wieder eine neue erste Klasse bekommen. Der Vormittag des ersten Unterrichtstages war für uns alle, Kinder, Eltern und mich sehr aufregend gewesen. Aber wie immer war alles gut gelaufen.
Nun setzte ich mich, gegen meine Gewohnheit in einen Sessel und schaltete den Fernseher ein. Die Bilder waren unglaublich. Das Telefon klingelte. "Mach den Fernseher an," hörte ich meinen Sohn sagen. Ich hatte ihn ja schon an. Die Sonne schien. Es war ein schöner erster Schultag gewesen. Im Fernsehen lief die unglaublichste Show, die ich je gesehen hatte, aber das Schlimmste daran war: Es war keine Show.
Der nächste Morgen in der Schule war bedrückend. Die kleinen Erstklaßler hatten dieses Drama in N.Y. auch gesehen. Sollte ich mit ihnen darüber sprechen?
Ich kann mich nicht mehr erinnern was ich damals unternahm. Wahrscheinlich ließ ich sie malen, was sie gesehen hatten. Über die Bilder konnten wir dann sprechen.

9.07.2006

Eva Herman



Solche Männer braucht das Land.

Nein!

Solch einen Mann braucht die moderne Frau (Herman).

Schule

Seit einigen Tagen lesen die Auto- und andere Fahrer diesen Hinweis. Früher bekam ich da meistens Bauchweh, bedeutet doch dieses Banner, bald sind die Ferien vorbei. Man muss wieder um 06.15 Uhr aufstehen, um pünktlich um 07.45 Uhr in der Schule zu sein.
Jetzt betrifft mich das glücklicherweise nicht mehr.
Trotzdem fühlt sich der Alltag anders an, wenn wieder alle Kinder ihrem "geregelten Studium" nachgehen dürfen.

9.06.2006

Promille

Mir war bis jetzt nicht wirklich bewusst, dass Alkohol lebensgefährlich sein kann. Heute las ich in der Zeitung, dass bei einem Mann 5,3 Promille Alkohol im Blut gemessen wurde. Trotzdem sei der Mann noch gut ansprechbar gewesen. So weit so gut.
Was ich nicht so genau wusste war, dass 3,5 Promille als lebensgefährlich gelten und 4,0 Promille schon tödlich sein können.
Der Mann, den die Polizei mit 5,3 Promille Alkohol im Blut aufgegriffen hatte, wurde deshalb auch in eine Klinik eingewiesen. Dort konnte er seinen Rausch unter ärztlicher Aufsicht ausschlafen. Der Zustand nach dem Aufwachen war möglicherweise nicht besonders angenehm.

Vom Machen

Lebensweisheit, die ich während eines Telefongespräches von T.P. erhielt: Wenn man was machen will, findet man den Weg es zu machen. Was man nicht machen kann, weglassen.

Papst

Am Wochenende besucht uns der Papst. Für diesen Besuch wird viel vorbereitet. Es wird geputzt und renoviert, gebaut und geschmückt, gekocht und gebacken, aber leider auch zugeklebt und beseitigt
Stellen Sie sich vor, Sie fahren mit dem Fahrrad zum Einkaufen. Sie parken Ihr Rad wie immer an dem Platz, an dem Sie es immer parken. Sie schließen es ab, wie immer.
Nach zwei Stunden kommen Sie zurück. Ihr Rad ist weg. Warum wohl? Weil der Papst kommt. Am Montag können Sie es dann wieder abholen. Wo erfahren Sie hier.

9.04.2006

Ich hatte mein Vorhaben schon zwei lange Monate vor mir her geschoben. Gestern passierte es. Ich zog mich noch einmal um. Ein wärmeres Kleid, Overknees und mein Pelzjäckchen wärmten mich, als ich das Haus verließ.
Im Auto arbeitete ich mich aus der Pelzjacke. Die Strümpfe hätte ich am liebsten auch ausgezogen. Es war doch wärmer als ich erwartet hatte.
Die Leopoldstraße war besetzt. Also umfuhr ich die Gegend weiträumig und landete endlich nach vielen Umwegen in der Pinakothek der Moderne.
Baselitz Remix gucken war mein Ziel. Und was soll ich sagen? "Irgendwie" hatte ich mir "irgendwo" mehr erwartet nach all dem Medienhype. Zwar beeindruckte mich die Energie, mit der die Bilder gemalt waren. Ich hatte den Eindruck, dass der Künstler seine Visionen nicht schnell genug herausmalen konnte. Die Personen schienen in die Rahmen hineineyplodiert zu sein. Grobe Striche, hingeworfen von einem Ungeduldigen, der es eilig hat fertig zu werden.
Ich frage mich, ob der Künstler seine Werke, wie Leonoardi da Vinci, auch für niemals vollendet hält?