Fernsehen
Jeden Abend finde ich mich regelmäßig vor der Mattscheibe und was passiert? Ich schalte mit der linken Hand, die die Fernbedienung beherrscht wie Paganini seine Geige, das Gerät ein. Heute zum Beispiel, 21.15 Uhr auf ARD, "Finanzbeamte küsst man nicht"; auf ZDF, "Der Ermittler"; BR, "Rundschau-Magazin"; undsoweiter, undsoweiter.
Ich entblöde mich nicht, das gesamte Programmheft abzuschreiben, das kann man ja links einsehen, wenn man das mit dem Drehen beherrscht.
Aber am besten stellt man sich auf den Kopf und liest.
Na, ich drehe es jetzt mal selber um.
Den Text kann man jetzt auch noch nicht lesen. Der Druck ist nicht Blogkompatibel.
Jetzt ist es 21.45 Uhr. ARD "ARD-exklusiv - Spargel statt Stütze -"; nix "Pretty woman" zum zehnten Mal. Ah BR, "König der Herzen" mit Florian Silbereisen. Der ist doch fast wie Richard G. Oder etwa nicht? Na ich kenne ihn nicht, den Florian, aber der Name passt zum Film.
Ich probiers jetzt einfach noch einmal. So schnell gebe ich nicht auf. Wie war das noch bei dem Ehepaar, dessen Fernsehgerät kaputt war? Loriot sieht bestimmt nicht jeden Abend fern. Kreative tun so etwas nicht. Sie haben Besseres zu tun. Ich werde jetzt die Fernbediehnung in die Hand nehmen, das Gerät einschalten, vor- und zurückzappen in der Hoffnung eine Sendung mit Loriot zu finden und dabei wenigstens die Finger der linken Hand schulen. Meine linke Hand war - ist - beim Klavierspielen sowieso schwächer als die rechte. Auch wenn ich mich nun vollends entblöse, muss ich gestehen, dass die Finger beider Hände ziemlich schwach sind, was das Klavierspielen betrifft.
22.18 Uhr: Zapp, zapp, zapp - Silbereisen: "Wunder gibt es immer wieder."
Erkenntnisgewinn meinerseits: Ich schule beim Zappen nur meinen linken Daumen.