Erinnerungen an die Schule
War gerade beim Rick, Milchkaffee trinken und stundenlang Elle lesen.
Ich verlasse das Cafe und werde angesprochen:
„Wie geht es Ihnen? Vermissen Sie die Kinder?“
Ich: „Gut. Nein die Kinder vermisse ich nicht.“
„Birgit spricht immer noch von der Schule. Sie haben jedes Kind als Individuum betrachtet. Die Ältere hatte nicht so viel Glück……………..“
Aber ich merke, dass ich Gespräche nicht so gut wider geben kann. Ich erinnere mich an meine eigene Schulzeit.
Mit sechs Jahren kam ich in die erste Klasse. Deshalb erhielt ich einen Schulranzen mit einer Tafel und einer Griffelschachtel, einen Schwamm zum Auswischen des Geschriebenen und ein Tuch zum Trocknen der Tafel. Die Schule bestand aus einem Klassenzimmer, natürlich Toiletten und einem Garten. Die Kinder in dem einen Raum gingen in die erste bis achte Klasse. Mich interessierte der Unterricht der Großen viel mehr als das, was wir während des mündlichen Unterrichts still arbeiten mussten. Lernte ich deshalb nicht lesen?
Unvergesslich bis heute ist mir die Äußerung meines damaligen Lehrers, der ein aufgeschlagenes Lesebuch vor jeden Erstklässler legte. Die Schrift war viel kleiner auf der aufgeschlagenen Seite als bei den Texten, die wir bis dahin gelesen hatten. „Wer das lesen kann, der darf nach Hause gehen.“
Einer nach dem anderen durfte nach Hause gehen, nur ich nicht.
Ich glaube heute, dieser Lehrer ließ mich dann endlich gehen, weil er selbst nicht mehr länger in der Schule bleiben konnte, oder wollte.
Mein Großvater nahm sich meiner an. Er brachte mir dann endlich das richtige Lesen bei, denn bis dahin hatte ich mir alle Texte, die wir lesen mussten, auswendig gemerkt und sie dann auch auswendig „vorgelesen“.
Nach der kleinen Dorfschule ging ich in Frankfurt Höchst in die Schule. Hier hatte jede Klasse ein eigenes Klassenzimmer. In den einzelnen Zimmern saßen aber viel mehr Kinder, als in der Dorfschule. Aus dieser Zeit ist mir nur noch in Erinnerung, dass ein Mädchen in unsere Klasse ging, das eine Mütze trug. Sie verbarg damit ihren kahl geschorenen Kopf. Sie machte nie ihre Hausaufgaben und bekam deshalb Schläge mit einem Stock auf die Hände. War das schon grauenhaft, aber noch schrecklicher war, dass sie auf dem Nachhauseweg öfter neben dem Weg saß, weil sie von den Kindern geschlagen worden war.
Damals erhielten wir Schulspeisung. Jeder von uns hatte dafür ein kleines Eimerchen mit Deckel dabei. Jeder von uns stellte sich in der Reihe vor den großen Töpfen an. Dieses Kind mit dem Mützchen wurde aber immer wieder aus der Reihe heraus geschubst und landete so immer wieder auf dem letzten Platz.
Da ich sehr krank wurde, wurde ich nach der Krankheit zur Erholung in die Schweiz geschickt.
Da gab es eine wunderschöne Schule. Die Zimmer waren hell und sauber. Die Kinder lernten, weil es ihnen Spaß machte, und ich durfte im Sport ein Rad schlagen und übte in den Pausen die neue Schweizer Schrift. Wir schrieben mit Tinte in Hefte.
Anschließend ging ich in Bayern in die Schule. Ich erinnere mich nur daran, dass ich Handarbeit toll fand. So schön wie die Schule in der Schweiz war die in Bayern nicht. Die Heimwege waren gefährlich, da man immer wieder von größeren Schulkindern „überfallen“ wurde. So machte ich große Umwege, um diesen Schlägereien zu entgehen.
Die Gymnasiumszeit machte mir in der ersten Klasse (damals fing man nach dem Übertritt wieder bei eins an die Klassen zu zählen) Spaß. Ich lernte zielstrebig englisch, weil ich endlich meine Eltern verstehen wollte, wenn sie sich englisch unterhielten.
Danach interessierten mich vor allem Sport und Musik. Mein Desinteresse an den anderen Fächern hatte zur Folge, dass ich die fünfte Klasse wiederholen musste. Mein Vater suchte ein Internat, denn die Schule, in der ich „hängen geblieben“ war führte nur zur Mittleren Reife.
Er fand auch ein Internat und ich willigte natürlich sofort in den Besuch dieser Schule ein, da ich ein sehr schlechtes Gewissen hatte. Diese Schule war ein Musisches Gymnasium und bildete vor allem Lehrerinnen aus.
Nach meinen schulischen Erfahrungen war „Lehrerin“ das Allerletzte was ich werden wollte.
Aber wie das Leben so spielt wurde ich dann doch Lehrerin.
Ich verlasse das Cafe und werde angesprochen:
„Wie geht es Ihnen? Vermissen Sie die Kinder?“
Ich: „Gut. Nein die Kinder vermisse ich nicht.“
„Birgit spricht immer noch von der Schule. Sie haben jedes Kind als Individuum betrachtet. Die Ältere hatte nicht so viel Glück……………..“
Aber ich merke, dass ich Gespräche nicht so gut wider geben kann. Ich erinnere mich an meine eigene Schulzeit.
Mit sechs Jahren kam ich in die erste Klasse. Deshalb erhielt ich einen Schulranzen mit einer Tafel und einer Griffelschachtel, einen Schwamm zum Auswischen des Geschriebenen und ein Tuch zum Trocknen der Tafel. Die Schule bestand aus einem Klassenzimmer, natürlich Toiletten und einem Garten. Die Kinder in dem einen Raum gingen in die erste bis achte Klasse. Mich interessierte der Unterricht der Großen viel mehr als das, was wir während des mündlichen Unterrichts still arbeiten mussten. Lernte ich deshalb nicht lesen?
Unvergesslich bis heute ist mir die Äußerung meines damaligen Lehrers, der ein aufgeschlagenes Lesebuch vor jeden Erstklässler legte. Die Schrift war viel kleiner auf der aufgeschlagenen Seite als bei den Texten, die wir bis dahin gelesen hatten. „Wer das lesen kann, der darf nach Hause gehen.“
Einer nach dem anderen durfte nach Hause gehen, nur ich nicht.
Ich glaube heute, dieser Lehrer ließ mich dann endlich gehen, weil er selbst nicht mehr länger in der Schule bleiben konnte, oder wollte.
Mein Großvater nahm sich meiner an. Er brachte mir dann endlich das richtige Lesen bei, denn bis dahin hatte ich mir alle Texte, die wir lesen mussten, auswendig gemerkt und sie dann auch auswendig „vorgelesen“.
Nach der kleinen Dorfschule ging ich in Frankfurt Höchst in die Schule. Hier hatte jede Klasse ein eigenes Klassenzimmer. In den einzelnen Zimmern saßen aber viel mehr Kinder, als in der Dorfschule. Aus dieser Zeit ist mir nur noch in Erinnerung, dass ein Mädchen in unsere Klasse ging, das eine Mütze trug. Sie verbarg damit ihren kahl geschorenen Kopf. Sie machte nie ihre Hausaufgaben und bekam deshalb Schläge mit einem Stock auf die Hände. War das schon grauenhaft, aber noch schrecklicher war, dass sie auf dem Nachhauseweg öfter neben dem Weg saß, weil sie von den Kindern geschlagen worden war.
Damals erhielten wir Schulspeisung. Jeder von uns hatte dafür ein kleines Eimerchen mit Deckel dabei. Jeder von uns stellte sich in der Reihe vor den großen Töpfen an. Dieses Kind mit dem Mützchen wurde aber immer wieder aus der Reihe heraus geschubst und landete so immer wieder auf dem letzten Platz.
Da ich sehr krank wurde, wurde ich nach der Krankheit zur Erholung in die Schweiz geschickt.
Da gab es eine wunderschöne Schule. Die Zimmer waren hell und sauber. Die Kinder lernten, weil es ihnen Spaß machte, und ich durfte im Sport ein Rad schlagen und übte in den Pausen die neue Schweizer Schrift. Wir schrieben mit Tinte in Hefte.
Anschließend ging ich in Bayern in die Schule. Ich erinnere mich nur daran, dass ich Handarbeit toll fand. So schön wie die Schule in der Schweiz war die in Bayern nicht. Die Heimwege waren gefährlich, da man immer wieder von größeren Schulkindern „überfallen“ wurde. So machte ich große Umwege, um diesen Schlägereien zu entgehen.
Die Gymnasiumszeit machte mir in der ersten Klasse (damals fing man nach dem Übertritt wieder bei eins an die Klassen zu zählen) Spaß. Ich lernte zielstrebig englisch, weil ich endlich meine Eltern verstehen wollte, wenn sie sich englisch unterhielten.
Danach interessierten mich vor allem Sport und Musik. Mein Desinteresse an den anderen Fächern hatte zur Folge, dass ich die fünfte Klasse wiederholen musste. Mein Vater suchte ein Internat, denn die Schule, in der ich „hängen geblieben“ war führte nur zur Mittleren Reife.
Er fand auch ein Internat und ich willigte natürlich sofort in den Besuch dieser Schule ein, da ich ein sehr schlechtes Gewissen hatte. Diese Schule war ein Musisches Gymnasium und bildete vor allem Lehrerinnen aus.
Nach meinen schulischen Erfahrungen war „Lehrerin“ das Allerletzte was ich werden wollte.
Aber wie das Leben so spielt wurde ich dann doch Lehrerin.
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