7.28.2007

H.M.

Ich soll meine Bankauszüge einordnen.
Ich soll meine Rechnungen "ablegen".
Das soll ich schon seit acht Tagen machen, ach was schreibe ich, vielleicht auch vierzehn.

Ich habe keine Lust.
Naja, vielleicht habe ich Lust, irgendwann, jetzt aber nicht.
Ich lesen um mich weiterzubilden.
Ich höre das Video des Dalei Lamas über den Sinn des Lebens.
Ich höre es nicht zu Ende.

Dann klicke ich mich zu Harald Martenstein durch.
Wie einfach er es sich doch macht mit dem Kauf von Dingen, die er so braucht. Hier geht es um den Erwerb einer Eigentumswohnung und andere lebensnotwendige Sachen.
Natürlich ist H.M. ein ganz normaler Mensch, der zwischendurch auch einmal zu Friseur gehen muss. Und was für ein Genuss ist dieser Besuch für ihn. Er scheint ein ganz wunderbares Haarmaterial zu tragen. Während die Heidi bei mir die Locken mühsam hineinkneten muss, bemüht sich seine Friseuse seine Locken herauszukneten, was sie sehr anzustrengen scheint.
Natürlich macht er sich auch so seine Gedanken zum eigenen Lebensabend. So mutig war ich noch nicht.

7.25.2007

Duden

Lese eben gerade meine Blogroll runter und rauf. Stoße bei schoko-bella auf das Wort gekuckt.
Immer wieder begegnet mir dieses Wort gekuckt, geguckt, niemals aber gekuggt ......... (jetzt komme ich den Schmarrn hinein).
Jetzt habe ich es satt. Ich muss nun endlich wissen wie es wirklich geschrieben wird:

gekuckt oder geguckt?


Ich klettere auf den Sessel und hebe den Duden 21., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage, herausgegeben von der Dudenredaktion, auf der Grundlage der neuen amtlichen Rechtschreibregeln, Duden Band 1 heraus.
A B C ....G
g gu gucken (ugs. für blicken, sehen); vgl. auch kucken; Gucker
Also werde ich jetzt auch kucken vergleichen.
A B .......G H I J K.........

und - man stelle sich das vor - unglaublich:

kucken (nordd. für gucken)

7.16.2007

Heute Abend

War heute schon beim Friseur.
War heute schon beim Rick.
Habe heute schon Zeitung gelesen.
Habe heute schon die Blogroll rauf und runter gekuckt und geguckt.
Spiegel online studiert.
Deutsche Blogcharts studiert.
Wäsche gewaschen.
Reis gekocht.
Kleider ausprobiert.
Zähne geputzt.
Jetzt hänge ich wieder hier herum.
Ich habe noch Zeit.
In dreißig Minuten ziehe ich mich um.
Um 19.30 Uhr gehts los.
Freue mich schon hierauf.
Hoffentlich klappt das mit dem Parkplatz.
Das mit dem Sitzplatz klappt.
Foto von http//www. bayerisches Staatsballett.de

7.13.2007

Vernissage














In Ismaning haben wir ein Museum, das Kallmann-Museum in der Orangerie. Heute wurde die Jubiläumsausstellung "Von der Bühne fasziniert" eröffnet.
Hans Jürgen Kallmann, Wilhelm Heiner, Arnulf Rainer und Henning von Gierke, Künstler die von der Bühne fasziniert waren oder noch sind, stellen aus.
Stefan Maria Marb tanzte durch die Ausstellungsräume. Kalkweiß geschminkt sein Körper. Ein kleiner weißer Fetzen Stoff bedeckt sein Geschlecht. Im Hintergrund läuft Musik, Musik, die ich nicht beschreiben kann. Sie ist nicht oberflächlich. Sie beschreibt Zustände die gleichsam dahinfließen. Eigentlich dient sie nur als Fließband, und ich nehme sie nur nebenbei zur Kenntnis. Was mich erschreckt ist der Tänzer, der sich wie ein Wurm, eine Schlange oder auch wie ein Drachen auf dem Boden windet, an den Türstöcken festklammert und emporzieht, sich aufbäumt und wieder erliegt. Ein Kämpfer, der mir Angst einflößt, da er menschliche Not und Ängste zeigt. Der Körper ist sein Instrument, geschüttelt oder gelähmt von Krämpfen. Er zeigt Geburts- und Todesqualen. Dicht gedrängt stehen die Menschen um den Tänzer. Man kann nichts von ihm sehen, zuerst. Aber er tanzt sich durch alle Räume der Ausstellung, und so muss ihn jeder ein Mal anschauen. Ich bin erschrocken. Das Leid dieses Körpers kann ich nicht aushalten. Ich flüchte immer wieder. Dann wieder erlebe ich mich als zu feige. Also gehe ich zurück, schaue und flüchte erneut. Einige wenige stehen ebenfalls vor dem Museum im Park.
Ich höre eine Frau zu einem Mann sagen: "Kannst du auch nichts damit anfangen?"
Die Antwort höre ich mir nicht an. Ich glaube, ich kann zu viel damit anfangen und trotzdem - ich halte es nicht aus, diese Qualen zu sehen und gehe endgültig.

7.12.2007

umgekehrt

˙ǝuɹǝƃ ǝsǝl ɥɔı

danke waschsalon

Wartezimmer

Foto: http://www.soundtrackcollector.com/
Es ist 14.24 Uhr. Ich sitze sechs Minuten zu früh im Wartezimmer meines Zahnarztes. Hätte ich die U-Bahn erwischt, die ich erwischt hätte wenn ich mich beeilt hätte, dann säße ich jetzt sechzehn Minuten zu früh hier. Gut, dass ich so getrödelt habe.
Draußen klingelt das Telefon. "Zahnaztpraxis Dr. Plantat. ........... Hallo Frau Edel-Lena........... Wie war es im Urlaub? ........ Ach, sie waren auf einem Klassentreffen?.................. Mm... mm........ Einen Termin? Morgen früh um
dreiviertel neun ginge es. ........ Ja, dann ginge es noch morgen um siebzehn Uhr. ...... Ja gut. Dann sehen wir uns morgen um siebzehn Uhr. ......... Bitte..... Auf Wiedersehen, bis morgen."
Wahrscheinlich steht die Frau Edel-Lena auch gerne später auf. Aber, obwohl, mit diesem Namen steht sie sicher schon um sechs Uhr auf und ist den ganzen Vormittag über sehr fleißig. Letzte Woche war ich auch sehr fleißig. Mitte Juli kommt er dann noch einmal, der Maler. Für den Keller. Ach, das ist ja bald. Da muss ich dann wieder ausräumen. Die alten Fotoalben im Keller könnte ich mal wieder anschauen. Die sind so alt, dass ich einige Vorfahren gar nicht mehr kenne, weil ich sie nie kennenlernte. So ist das Leben. Nur ein Kurzes. Die Schränke müßte ich auch einmal ausräumen, auswischen, Duftsäckchen reinhängen, und dabei vor allem die Kleidung aussortieren. Immer dann, wenn ich etwas weggeworfen und aussortiert habe, dann vermisste ich es, weil ich es wieder dringend brauchte.
Morgen staube ich das Bild ab, das ich im Keller fand. Dann bringe ich es zur Restauratorin. Die abgeschlagenen Verzierungen des Onkel Randolphbildes nehme ich dann auch gleich mit. Sie wollte es sich bei mir einmal anschauen, kam aber nie. Der Rahmen ist beschädigt, da es vor drei Jahren einfach von der Wand fiel.
Früher fielen mir hier im Wartezimmer immer die Augen zu, wenn ich warten musste.
Ach, da eilt Dr. Plantat vorbei. Netter Mann. Ich vertraue ihm total. Hoffentlich wird es heute nicht schlimm. Ich habe schon ein wenig Angst. Bei den Plantaten wird das Fleisch aufgeschnitten, das über die Plantate gewachsen ist. Bin froh, wenn das vorbei ist.
"Frau Saxana, kommen sie bitte mit!"

7.05.2007

Stöckchen

Das Stöckchen funktioniert so:
* Der Werfer postet acht zufällige Dinge über sich selbst.
* Der Beworfene muss ebenfalls acht Dinge über sich posten.
* Er gibt das Stöckchen an acht Leute weiter.(Text von referral)

1. bin müde
2. friere
3. ein wenig hungrig
4. traurig
5. einsam
6. empfindlich
7. fett - nein nett
8. faul

Acht Freiwillige, die daran Spass haben, heben das Stöckchen sicher auf.

Helmut Schmidt

Gestern sah ich lange fern. Der Film von Sandra Maischberger über Helmut und Loki Schmidt war absolut interessant, gut gemacht. Hier beschreibt Reinhard Mohr das Gezeigte besser, als ich es könnte.






Bild entnommen Spiegel online, diesem Artikel

7.02.2007

Mein schlechtes Gewissen

Habe eben meine Aschenputtelkleidung - schmutzige - in den Keller geworfen, damit sie die Waschmaschine demnächst reinigen kann. Geduscht und Haare gewaschen sitze ich am Schreibtisch mit schlechtem Gewissen. Jeden Morgen packt mich dieses schlechte Gewissen aus irgendwelchen unbegreiflichen Gründen. Entweder sagt es: Du hast schon wieder zu lange geschlafen! Andere stehen um halb acht auf und sind deshalb nicht so faul wie du. Ich, das Aschenputtel, soll faul gewesen sein? Ich das Aschenputtel habe ja schließlich eine Woche lange ausgeräumt, eingeräumt, geputzt, gewaschen und Sachen aufgehängt. Oder dieses schlechte Gewissen sagt: Was, du gehst schon wieder zuerst an den Computer? Andere Leute frühstücken zuerst, oder machen irgendetwas Nützliches, bevor sie an den Computer gehen. Aber, frage ich mich, warum soll frühstücken oder irgend etwas Anderes nützlicher sein? Was, sagt dann das schlechte Gewissen, wenn ich danach Zeitung lese, du läßt es dir so gut gehen und liest jetzt Zeitung? Gibt es denn nichts Wichtigeres zu tun? Aufräumen, einräumen, putzen und Papiere ordnen, Buch lesen, Schulsachen ordnen oder wegwerfen?
Die Zeit vergeht so schnell, und dann ist der Tag um und du hast nichts erledigt und nichts Sinnvolles getan. Nicht einmal telefoniert.