11.18.2005

Nachtrag mit Schnee


Beim vorhergehenden Text war es nicht möglich das wunderschöne Foto von Max Raabe hochzuladen.
Deshalb habe ich es heute noch ein Mal versucht und nach langem Warten - ich habe noch kein DSL - klappte es endlich.

Dieses Foto muss sich der Leser also geistig zu dem vorhergehenden Text ziehen.





Hier nun das Nächste:
Heute morgen um sieben Uhr schneite es, und alles war weiß.
Glücklicherweise musste ich nicht aufstehe, sondern konnte weiterschlafen in meinem großen, warmen Bett. Welch ein Luxus! Genauso ein Luxus könnte es sein, wenn ich fähig wäre, schon so früh mit Genuss aufstehen zu können. Leider gehöre ich nicht zu diesen genussvollen Frühaufstehern und dehne gerne das Aufstehen bis 11.30 Uhr aus. Sicher sind an diesem Zustand – wenn auch eingeschränkt – die Herren Schmidt und Kerner schuld. Es ist immer sehr beruhigend einen oder zwei Schuldige gefunden zu haben. Dann hält sich mein schlechtes Gewissen in Grenzen.

Das morgendliche Aufstehen kann ich in die Länge ziehen wie einen Kaugummi und ausdehen wie einen Luftballon.
Dieses Ausdehnen kann um 07.30 Uhr seinen Anfang nehmen und – wie gesagt/geschrieben/gedacht – um 11.30 Uhr beendet sein.
Es gibt nun aber auch Tage, an denen ich eventuell um 11.00 Uhr irgendwo erwartet werde, oder eben einen Termin habe.
An diesen Tagen dehne ich das Aufstehen nur um 15 Minuten aus. Schon allein diese fünfzehn Minuten vermitteln mir ein Gefühl von Luxus, höchster Entspannung und wohligstem Wohlgefühl. Danach bin ich sehr stolz zu den „tüchtigen“ und „ brauchbaren“ Menschen zu gehören, die morgens früh aufstehen, eine Aufgabe vor sich haben und diese erfolgreich bewältigen.
Fazit: Zu große Ausdehnung der Zeitspanne vor dem Aufstehen bewirkt ein ungutes Gefühl der Schludrigkeit, Unbedeutendheit und gelegentlich sogar den Wunsch zu hetzen, weil ich ja – wegen des späten Aufstehens - so wenig Zeit habe.
Geringe Ausdehnung der morgendlichen Zeitspanne vom Aufwachen bis zum Aufstehen vermittelt das Gefühl und die Überzeugung „richtig“ zu sein, Zeit zu haben und etwas für die Gesellschaft zu leisten, auch wenn dies nicht der Fall ist.

Komme eben von meinem Spaziergang durch das Dorf zurück.
Im Buchladen Gunter Sachsbuch gekauft. Die Einleitung ist genial. Ich hätte es selber gerne jetzt sofort gelesen, aber ich schenke es ja U., und von ihr lernte ich beim letzten Buchgeschenk, dass man nur ungelesene Bücher verschenkt und diese nicht schon vorher selbst liest. Schade, dass Regeln immer so beschränken und einschränken.
Auf dem Hin- und Rückweg schneite es heftigst, aber es ist nur glatt, und der Schnee bleibt noch nicht liegen.