Lebensgefahr
Leider gehöre ich nicht mehr zu den Menschen in und um München, die ihre Badesachen packen und an einen See oder an die Isar fahren, um sich bei nahezu 40 Grad Celsius abzukühlen und zu erholen. Meine Lunge zwingt mich zu Hause zu bleiben und die Hitze zu meiden. Heute lese ich zu diesem Hitzethema in der Süddeutschen Zeitung einen Artikel von Christina Berndt, in dem sie schreibt, dass die Gefahr für die Lunge tatsächlich groß sei, größer als für das Herz. So sollen im Jahr 2003 2500 Menschen gestorben sein, als die Temeperaturen damals auf mehr als 40 Grad im Schatten kletterten. Eine der häufigsten Todesursachen sei damals nicht Herzversagen, sondern Lungenversagen gewesen sein. Die Lunge sei "eine Art Portalorgan" für die Belastung der Luft, erklärte der Pneumologieprofessor Christian Witt von der Berliner Charite. Und Schadstoffe wie Stickoxyde, Ozon und feine Staubpartikel scheinen bei hohen Temperaturen aggressiver zu werden. "Offensichtlich wird eine wärmere Luft auch eine andere", so Witt. 35 Grad - das ist die Grenze. Von hier an wird es für Menschen gefährlich, wie ein Wissenschaftlerteam um den Epidemiologen Anthony McMichael von der Australian National University in Canberra für die Weltgesundheitsorganisation berechnet hat.