Buchladen am Korbiniansplatz
Mein täglicher Spaziergang zum Rick ist nun schon längst eine tägliche Gewohnheit geworden. Wenn ich den Laden betrete (ja es ist ein Laden, in dem Gebackenes verkauft wird), reicht man mir schon den Teller mit einem Croissant, und wenn ich mir dann einen Platz gesucht habe und sitze, dann bringt man mir schon einen kleinen Capuccino mit einem Glas Leitungswasser. Diese Zeremonie droht allerdings zu kippen, wenn ich einige Tage hintereinander nicht auftauche. So kommt es, dass ich nicht mehr so oft nach Schwabing fahre, oder zum Odeonsplatz, schmecken doch das Croissant und der Capo in den Cafes dieser Stadtteile nicht so gut, wie beim Rick. Parkplätze gibt es dort auch nicht, oder nur selten.
Will ich mich nun nach dem Besuch im Rick noch besonders belohnen, dann gehe ich im Buchladen vorbei. Das tue ich auch dann, wenn meine Bettlektüre ausgelesen ist.
Zur Zeit lese ich von Philip Roth, "Mein Leben als Mann". Philip Roth kaufe ich immer, wenn er aufliegt. Ich nehme ihn, ohne die ersten Zeilen angelesen zu haben, was sonst meine Angewohnheit ist. Ein Buch, das sich langweilig anliest, nehme ich niemals. Aber mit dem Leben als Mann habe ich mir doch eine sehr anstrengende Lektüre ins Bett geholt.
Zum Beispiel hier ein Auszug von gestern Abend, Seite 300: "Und sie lief in die Wohnung zurück und schluckte eine Hand voll Schlaftabletten. Dann kroch sie auf allen vieren in Unterwäsche ins Wohnzimmer, kniete sich dort auf den Fußboden und wartete mit einem Gillette-Rasierer in der Hand geduldig darauf, dass ich das Gespräch mit meinem Studentenflittchen beendete und nach Hause kam, damit sie endlich anfangen konnte, sich beinahe umzubringen."
Was dann alles passiert, erleide ich meinen Träumen nach, allerdings auf meine Ebene übertragen. Ich träume also nicht besonders glücklich zur Zeit. Ein Mann kann es schon furchtbar schwer haben mit den Frauen in seinem Leben. Sie können ja sehr hinterhältig sein und, und, und noch schlimmer. Wenn ich bei Seite 478 angekommen sein werde, werde ich es geschafft haben. Hoffentlich passiert bis dahin noch irgendetwas romantisches. Es muss sich ja nicht gleich wie bei Ganghofers "Schweigen im Walde" anfühlen, obwohl ich jetzt auch nicht mehr genau weiß, was da eigentlich passierte.
Heute allerdings belohnte ich mich wieder mit einem kleinen Büchlein von J. M. G. Le Clezio, "Der Afrikaner". Als ich die ersten Zeilen anlas, dachte ich mir: Das ist der Unterschied zwischen mir und einem Nobelpreisträger. Er, der Nobelpreisträger kann einfachste Tatsachen in einfache leichtverständlicher Worte fassen, die sich spannend lesen, weil sie so einfach wie real sind.
"Jeder Mensch hat einen biologischen Vater und eine biologische Mutter. Man muss sie nicht unbedingt lieben oder anerkennen, man kann ihnen mißtrauen. Aber sie existieren - mit ihrem Gesicht, ihrer Haltung, ihren Manieren und Manien, ihren Illusionen, ihren Hoffnungen, der Form ihrer Hände und Zehen, der Farbe ihrer Augen und ihres Haars, ihrer Art zu reden, ihren Gedanken und vermutlich dem Alter, in dem sie sterben, all das haben wir in uns aufgenommen."
Diese Beschreibung passt jetzt zur Zeit gerade zu mir, da ich häufiger als sonst an meine Eltern denke.
Beim heutigen Lesen von naja wurde ich von Rome an seinen Vater erinnert und das sehr eindrucksvoll. Vielleicht hat er auch ein wenig übertrieben.
Will ich mich nun nach dem Besuch im Rick noch besonders belohnen, dann gehe ich im Buchladen vorbei. Das tue ich auch dann, wenn meine Bettlektüre ausgelesen ist.
Zur Zeit lese ich von Philip Roth, "Mein Leben als Mann". Philip Roth kaufe ich immer, wenn er aufliegt. Ich nehme ihn, ohne die ersten Zeilen angelesen zu haben, was sonst meine Angewohnheit ist. Ein Buch, das sich langweilig anliest, nehme ich niemals. Aber mit dem Leben als Mann habe ich mir doch eine sehr anstrengende Lektüre ins Bett geholt.
Zum Beispiel hier ein Auszug von gestern Abend, Seite 300: "Und sie lief in die Wohnung zurück und schluckte eine Hand voll Schlaftabletten. Dann kroch sie auf allen vieren in Unterwäsche ins Wohnzimmer, kniete sich dort auf den Fußboden und wartete mit einem Gillette-Rasierer in der Hand geduldig darauf, dass ich das Gespräch mit meinem Studentenflittchen beendete und nach Hause kam, damit sie endlich anfangen konnte, sich beinahe umzubringen."
Was dann alles passiert, erleide ich meinen Träumen nach, allerdings auf meine Ebene übertragen. Ich träume also nicht besonders glücklich zur Zeit. Ein Mann kann es schon furchtbar schwer haben mit den Frauen in seinem Leben. Sie können ja sehr hinterhältig sein und, und, und noch schlimmer. Wenn ich bei Seite 478 angekommen sein werde, werde ich es geschafft haben. Hoffentlich passiert bis dahin noch irgendetwas romantisches. Es muss sich ja nicht gleich wie bei Ganghofers "Schweigen im Walde" anfühlen, obwohl ich jetzt auch nicht mehr genau weiß, was da eigentlich passierte.
Heute allerdings belohnte ich mich wieder mit einem kleinen Büchlein von J. M. G. Le Clezio, "Der Afrikaner". Als ich die ersten Zeilen anlas, dachte ich mir: Das ist der Unterschied zwischen mir und einem Nobelpreisträger. Er, der Nobelpreisträger kann einfachste Tatsachen in einfache leichtverständlicher Worte fassen, die sich spannend lesen, weil sie so einfach wie real sind.
"Jeder Mensch hat einen biologischen Vater und eine biologische Mutter. Man muss sie nicht unbedingt lieben oder anerkennen, man kann ihnen mißtrauen. Aber sie existieren - mit ihrem Gesicht, ihrer Haltung, ihren Manieren und Manien, ihren Illusionen, ihren Hoffnungen, der Form ihrer Hände und Zehen, der Farbe ihrer Augen und ihres Haars, ihrer Art zu reden, ihren Gedanken und vermutlich dem Alter, in dem sie sterben, all das haben wir in uns aufgenommen."
Diese Beschreibung passt jetzt zur Zeit gerade zu mir, da ich häufiger als sonst an meine Eltern denke.
Beim heutigen Lesen von naja wurde ich von Rome an seinen Vater erinnert und das sehr eindrucksvoll. Vielleicht hat er auch ein wenig übertrieben.