3.10.2012

Abschied

"Wir können stolz sein, es schon so weit gebracht zu haben," sagte heute Morgen E. Sie hatte mir an diesem "heuteMorgen" zum Geburtstag gratuliert. Anderthalb Monate später gratulierte ich ihr zum Geburtstag. Sie lag im Krankenhaus. Es ging ihr nicht gut. Die weißen Blutkörperchen hatten sich aus unerfindlichen Gründen so stark minimiert, dass sie keine Abwehkräfte mehr hatte. Die Diagnose hieß Leukämie. So schrieb ich ihr eine Mail, die sie lesen sollte, wenn sie wieder gesund nach Hause zurückgekehrt wäre. Diese Mail hängt noch immer ungelesen in ihrem Notebook. Gestern reiste sie in eine andere Welt, sie, die so gerne in unserer Welt herumreiste. Bevor sie zu einer ihrer monatlichen Routineuntersuchungen ins Krankenhaus gegangen war, sagte sie zu ihrer Bekannten: "Nach der Untersuchung buche ich eine Reise nach Wien." Aber diese Reise konnte sie nicht buchen, da die Ärzte sie im Krankenhaus behalten wollten und dann einige Tage auch behielten. Abschiede machen mich traurig. Bei diesem Abschied lässt sie viele traurige Menschen zurück.