7.16.2011

Ballett

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Formatierung für ausgewählten Text aufhebenLese gerade von Maurice Bejart, "Ein Augenblick in der Haut eines anderen. Memoiren". Er schreibt im 12. Kapitel: Das Feld auf dem ich mich schlage, ist der Tanz. Ich habe den Jungen wiedergegeben, was ihnen zusteht. Die ganze Verweichlichung im Tanz, dazu der "mondäne Tänzer", ist aus meinen Balletten verschwunden. Den Schwänen habe ich ihr Geschlecht wiedergegeben, eben jenes, dessen Zeus sich bediente, um Leda zu verführen. Die Schwäne im Schwanensee konnte ich nicht mehr sehen, so machte ich ein Ballett, das ich kurzweg "Schwäne" nannte. Drei Tänzer mit nacktem Oberkörper verkörperten den mythischen Vogel.

Meike brachte mich auf die Idee über das Ballett zu schreiben.

Zum Bolero schreibt M.B. im 8. Kapitel: Bei Bolero dachte ich weniger an Spanien, das man mit dem Titel verbindet, als an den Orient, der in der Partitur versteckt ist; mir lag daran, die Melodie herauszuholen, die sich immer wieder vordrängt und unermüdlich wie eine Welle heranrollt. Der Rhythmus, dem die Melodie als Anreizdient, läßt sich verlocken, macht Versprechungen und steigert so Volumen und Intensität. Alle Kraft ist verbraucht, wenn am Ende der Rhythmus die Melodie verschlingt. Der Bolero ist eine Geschichte der Begierde. ....................... Ich begnügte mich, die Choreographien festzulegen und nackte Füße, Arme, Hüften und Oberkörper in die richtige Position zu bringen. Bei jeder Tänzerin spielt die eigene Psychologie und das persönliche Universum mit. Jede sah die Rolle anders und machte sie sich so zu eigen. Selbst die Haare, die nicht in die Choreographie einbezogen waren, trugen zur jeweiligen Charakteristik bei.